Komfortschuhe im MOC: Aufwind von allen Seiten

„Alter“ ist keine relevante Kategorie mehr “ ist die einhellige Meinung der Komfortschuh-Spezialisten im MOC. Statistisch gesehen haben wir natürlich zunehmend mehr ältere Menschen als junge, aber was die persönliche Gesundheit, die Lebenseinstellung und das Konsumverhalten von Menschen jenseits der 50 angeht , hat sich einiges getan: Auch Ältere haben Lust auf Mode, Spontaneität und Individualität. So freuen sich die SOC-Mieter mit Komfortschuh-Marken über reges Interesse an ihrem Segment, denn die Spezialisten stellen sich mit neuem modischem Anspruch auf die neuen Kundenwünsche ein. Mit Erfolg!

Bei unseren Gesprächen mit Mietern im SOC anlässlich des Orderstarts stellt sich schnell heraus: Wenn es ein Gewinnersegment gibt, dann ist es der Komfortschuh-Bereich.

Weil die Zielgruppe für Komfort- und Bequemschuhe seit Jahren gleich in mehrere Richtungen wächst und verändert, steigert sich entsprechend solide der Umsatz. Die Nische ist schon lange keine mehr, und optisch können die sogenannten Komfortschuhe auch sehr gut mithalten mit den typischen Modemarken.

Zu der positiven Entwicklung tragen gleich mehrere Faktoren bei: Rein demografisch gibt es immer mehr ältere Menschen , die aber insgesamt fitter sind und ein anderes Selbstverständnis und Modebewusstsein mitbringen als noch vor wenigen Jahren. Außerdem suchen auch jüngere Leute heute oft typische Komfortschuh-Features wie Mehrweitensysteme, ein Wechselfußbett, gute Dämpfung und Leichtigkeit am Fuß. Auch die Corona-Phase hat die Bereitschaft zu Kompromissen beim Tragekomfort bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten weiter reduziert. „Die Kundschaft ist eine ganz andere als noch vor 15 Jahren,“ sagt Martin Bundlechner, Handelsvertreter von Josef Seibel und Camper. Die Beobachtung des Kollegen bestätigt Jürgen Bührer von Waldläufer: „Die Zielgruppe wird immer jünger“ und die farbenfrohen Modelle, die er uns bei unserem Rundgang zeigt, seien früher „undenkbar“ gewesen. Einen gewaltigen Generationswechsel sieht auch Jörg Stöcklmaier von Solidus im Gange. Seine Marke stellt zum Winter 23/24 auch Modelle mit markanten Absätzen im Combat-Stil, modische Loafers oder Sneakers mit hellen Böden vor. Der erfahrene Komfortschuhspezialist beobachtet beim Design eine neue Herangehensweise der Marken: Wo früher der Schuh entworfen wurde, um zu allererst den Komfort und die orthopädischen Lösungen zu bieten – ein rein zweckgebundenes Design also – wird heute zuerst bei der modischen Optik angesetzt. Der Schuh soll also zuerst einmal modisch „Up to Date“ sein, aber alle funktionellen Features wie Mehrweitensysteme etc. bieten.

Weniger preissensibel und lustgetrieben

Was dabei für alle gut ist: Wenn Schuhe für den Kunden echte Alleskönner sind, lassen sich ganz andere und höhere Preislagen realisieren. Auch die jetzt oft nötigen Preiserhöhungen werden so leichter akzeptiert, denn der Kauf von Komfortschuhen ist viel weniger impulsgetrieben als der von reinen Modeschuhen und damit weniger preissensibel. Der stationäre Fachhandel profitiert, denn viele Geschäfte haben einen Orthopädieschuhservice vor Ort oder zumindest an der Hand: das sorgt für eine gute und feste Kundenbindung. Zusätzlich ist für Menschen mit „anspruchsvollen“ Füßen die Anprobe und die Beratung wichtiger als für Kundinnen und Kunden ohne orthopädische Anliegen, der stationäre Handel also im Vorteil.

Wie seine Kolleginnen und Kollegen im SOC sieht auch Waldläufer-Vertreter Jürgen Bührer den Markt für Komfortschuhe auch in der Zukunft sehr positiv: „Bequemschuhe müssen nicht langweilig sein. Manche Händler stehen sich immer noch selbst im Weg, weil sie mit dem Begriff auch eine ‚alte‘ Optik verbinden. Das war einmal, unsere Zielgruppe wird immer jünger!“