Innovative Reparaturservices, nachhaltige Materialien und der Trend zu zeitlosen Designs setzen neue Maßstäbe bei den Outdoormarken. Erfahren Sie, wie diese Strategien nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Kundenbindung stärken.
Beim Blick hinter die Kulissen der Outdoormarken im MOC wird schnell deutlich – Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Themen Reparaturservice und Langlebigkeit werden für Marken immer relevanter. Das MOC Ordercenter und seine Showrooms als zentrale Anlaufstelle für Handel und Industrie spiegeln die aktuellsten Herausforderungen der Sport- und Outdoorbranche wider.
Die Forderung nach nachhaltigen Produktionsprozessen und die Verlängerung der Produktlebenszyklen rücken zunehmend in den Mittelpunkt der Diskussionen – auch im Fachhandel. Marken wie Schöffel, Vaude, Meindl oder Lowa, gehören dabei zu den Vorreitern, wenn es um die Verbindung von Qualität, Kundenbindung und Nachhaltigkeit durch Reparaturservices geht. Weitere Marken wie Rab, Salewa, Ortovox und Mammut haben längst nachgezogen und schrauben ihre Reparaturleistung stetig nach oben.
Allein Mammut kann auf mehr als 13.000 Reparaturen im Jahr 2023 verweisen. Auch bei anderen Herstellern gehen die Reparaturzahlen in die Tausende. So wächst bei Schöffel die Anzahl der Reparaturen jährlich um etwa zehn Prozent. „Im letzten Jahr hatten wir in unserer Service Factory in Schwabmünchen an die 4.900 Reparaturen, dieses Jahr werden es in etwa 5.500 sein“, so der Leiter der Schöffel Service Factory, Ludwig Schuster. Auch der benachbarte Outdoorschuster LOWA kann sich über eine hohe Akzeptanz seiner Zusatzservices freuen. Pro Jahr werden etwa 21.000 Paar Schuhe einer Reparatur unterzogen.
Die politische Entwicklung rund um das „Recht auf Reparatur“, das im Rahmen des EU Green Deals bereits für Elektrogeräte gilt, ist für Textilien, Schuhe und Hartwarenartikel jedoch bislang nicht in Kraft. Dennoch gehen einige Outdoorunternehmen bereits freiwillig voran und bieten umfassende Serviceleistungen an, um sich auf künftige Anforderungen vorzubereiten. Zu den Leistungen zählen neben Reparaturen auch Pflege- und Imprägnierservices.
Auch der Fachhandel wird eingebunden. So haben Firmen wie Sporthaus Schuster oder Globetrotter in ihren Filialen bereits eigene Werkstätten integriert und bieten in Kooperation mit anderen Marken umfassende Reparaturleistungen an. Die jüngste Partnerschaft von Globetrotter mit Vaude wurde unlängst verkündet. Diese proaktive Haltung dient nicht nur der Umwelt, sondern auch als hervorragendes Marketinginstrument und stärkt die Kundenbindung. Was früher alltäglich war, wie das Schleifen von Schlittschuhen oder das Bereitstellen von Ersatzteilen, wird heute im Zuge der Nachhaltigkeitsbewegung neu belebt.
Auch das Design rückt hierbei in den Fokus. Die Marken arbeiten gezielt daran, Produkte so zu gestalten, dass sie leichter reparierbar sind. „Den Kern unserer Design-Philosophie bildet die Überzeugung, mit geringstmöglichem Einfluss auf die Umwelt innovative Ausrüstung zu schaffen, die draußen in der Natur alles gibt und für die Kreislaufwirtschaft optimiert ist“, erklärt Paul Cosgrove, Chief Product Officer bei Mammut.
Für Industrie und Fachhandel bedeutet dies, dass sich nicht nur das Produktportfolio, sondern auch die Serviceangebote kontinuierlich erweitern müssen, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Marken, die hier aktiv vorangehen, bieten ihren Händlern einen klaren Mehrwert – und positionieren sich gleichzeitig als nachhaltige und zukunftsorientierte Unternehmen.